Vier neue Ehrenmitglieder ernannt

SV Bockenem 2007 hält letzte Versammlung vor der Fusion ab
Artikel vom 30. Juni 2025
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Bei der letzten Jahreshauptversammlung vor der Fusion mit dem Nachbarn FC Ambergau/Volkersheim hat der SV Bockenem 2007 neben einem letzten Rückblick vier Ehrenmitglieder ernannt. Alle vier haben sich seit Jahrzehnten für den Fußballsport in Bockenem eingesetzt (mehr dazu am Ende dieses Berichtes).
Zuvor hatte die Vorsitzende Katja Lauterbach mitgeteilt, dass Anfang des Monats die letzten Unterschriften bei der Notarin bezüglich der Fusion geleistet wurden. „Es war gar nicht so einfach, überhaupt einen Notar zu finden. Viele haben abgelehnt, weil das Vereinsrecht und insbesondere Fusionen einfach sehr kompliziert sind”, berichtete sie. Es sei sehr viel Aufwand gewesen, alle erforderlichen Unterlagen beider Vereine zusammenzubekommen. Sie bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen hatten, dass der Zusammenschluss tatsächlich so schnell und fristgemäß zur morgen startenden neuen Saison geklappt hat.
Keller im Vereinsheim eingeschränkt wieder nutzbar
Der Umbau im Vereinsheim dauert immer noch an. Immerhin können die beiden Kabinen im Keller nun wieder genutzt werden und dort auch die Toilette – allerdings noch keine Duschen. Das Erd- und Obergeschoss ist weiterhin gesperrt. Am Haus hat es zudem wieder einmal Vandalismus gegeben, der bei der Polizei auch angezeigt wurde. Zu Beginn des Jahres musste ein neuer Rasensprenger angeschafft werden und auch der Rasenmäher ist derzeit kaputt. Die Reparatur wäre so teuer, dass es sinnvoll ist, einen neuen zu beschaffen, entschieden die anwesenden Mitglieder. Verschiedene Angebote hat der Vorstand bereits eingeholt, die Investition wird dann vom neuen Verein getätigt werden müssen.
Finanziell war das letzte Jahr der Vereinsgeschichte ordentlich. Aufgrund der wenigeren Spieler auf dem Platz waren die Einnahmen zwar geringer, aber der für die hohe Steuernachzahlung aufgenommene Kredit ist inzwischen komplett abbezahlt. Beide Vereine gehen somit schuldenlos in die Fusion. Die schwarz-weiße Nacht im Januar ist ganz gut gelaufen, fand die Vorsitzende. Der griechische Abend vor wenigen Wochen, der so etwas wie die erste gemeinsame Feier beider Vereine war, war komplett ausgebucht.
Jugendwartin Andrea Gerdon blickte auf die in der Halle ausgerichtete Bezirksmeisterschaft der D-Junioren und den kürzlich durchgeführten Regionalentscheid des niedersachsenweiten Sparkassencup zurück und bedankte sich bei allen Helfern. Auch von Ambergau/Volkersheim gab es etliche Unterstützung, was ein gutes Zeichen für die Zukunft ist. In der neuen Saison gibt es im A- und B-Jugendbereich eine Spielgemeinschaft mit dem SV Rot-Weiß Wohldenberg. Die A- und 2. B-Jugend wird in Wohldenberg spielen, die 1. B-Jugend in Bockenem. Auch eine zweite Damenmannschaft wird gemeinsam mit den Rot-Weißen an den Start gehen. Frank Meyer erhielt vom Kreisverband eine Auszeichnung für seine langjährige Tätigkeit.
Eine neue Zeitrechnung beginnt
Nun freuen sich alle auf die neue Zeitrechnung, die am morgigen Dienstag beginnt. „Es müssen noch viele Stellschrauben gestellt werden”, sagte dazu Katja Lauterbach. Beide Seiten müssten voneinander lernen, unterschiedliche Vorgehensweisen angepasst werden. Die bisherige Zusammenarbeit ist aber vertrauensvoll und auf Augenhöhe verlaufen und auch bei dieser Versammlung waren sich die Anwesenden einig, dass es der richtige Weg für die Zukunft ist – auch wenn der ein oder andere aus beiden Vereinen vielleicht nicht ganz damit einverstanden ist. In den nächsten Wochen wird nun die neue Saison vorbereitet werden, darunter auch die Spielorte für die einzelnen Mannschaften besprochen. Auch der neue Vorstand mit seinen vier Vorsitzenden wird sich finden müssen. Die erste Versammlung des neuen Vereins ist für Ende August oder Anfang September geplant. Dort steht dann unter anderem auch die Wahl des Vorstandes an.
Vier neue Ehrenmitglieder
Von den Vereinsberatern, die den SVB 2007 und den FC Ambergau/Volkersheim im Rahmen der Fusion unterstützt haben, kam im Laufe der Gespräche der Vorschlag, doch einmal nachzuschauen, ob es nicht Personen gibt, die die Ehrenmitgliedschaft verdient hätten. Denn diese behalten sie automatisch auch im neuen Verein. Die Satzung des SVB beinhaltet dabei nicht nur die Möglichkeit, Vereinsmitglieder auszuzeichnen, sondern auch Personen, die sich um den Fußballsport in Bockenem allgemein verdient gemacht haben. Insgesamt vier Fußballfreunde hat Stefan Hinz ausgesucht, die er schließlich der Versammlung vorschlug. Alle vier wurden einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt und können somit auch im neuen Verein entsprechend geführt werden.
Henning Lüer: Die Möglichkeit, auch Nicht-Vereinsmitglieder zu ehren, wurde bei Henning Lüer genutzt. Im Jahr 1948 trat er bereits in den alten SV Bockenem 1919 ein, spielte dort in Jugend, Herren- und Seniorenmannschaften. Nach der aktiven Karriere blieb er Förderer des Vereins, trat in den Nachfolgeverein Traditionsverein SV Bockenem 1919/08 ein und blieb dort bis zu dessen Auflösung zum Ende vergangenen Jahres. Er war einer derjenigen, die das Vereinsheim des Traditionsverein kaufte und mit renovierte. Zudem hatte Henning Lüer die Idee die Idee zu „100 Jahre Fußball in Bockenem” im Jahre 2019, wodurch der Grundstein für die SG-Mannschaften und die spätere Fusion zwischen dem SV Bockenem 2007 und SV Bockenem 1919/08 gelegt worden ist.
Friedrich-Wilhelm „Friedel” Drexler: Er begann seine Fußballkarriere in Schleswig-Holstein und trat zum 2. Mai 1960 nach dem Umzug nach Bockenem in den SV Bockenem 1919 ein. Zwei Jahre spielte er im Herrenbereich, zog dann nach Wehmingen um und hatte eine viereinhalbjährige Fußballpause. Nach der Rückkehr nach Bockenem übernahm er das Traineramt von Dr. Gerd Paaschen. Er war schließlich insgesamt 42 Jahre lang Trainer im SV Bockenem 1919 und SV Bockenem 2007 in verschiedensten Mannschaften. In beiden Vereinen war er zudem im Ältestenrat beziehungsweise Vereinsausschuss tätig. Für die Planung der Flutlichtanlage auf dem B-Platz, in die er zirka 2.000 Stunden Arbeit reinsteckte, war er maßgeblich mitverantwortlich. Sein Motto lautet „Nicht, was kann der Verein für mich tun, sondern was kann ich für den Verein tun?”
Dieter Hinz: Im Jahr 1954 trat er im Alter von sechs Jahren in den SV Bockenem 1919 ein. Von 1972 bis 1974 war er Trainer der ersten Frauenmannschaft im Landkreis Hildesheim und ab 1974 Trainer in verschiedenen Jugendmannschaften. In den Jahren 1974 bis 1982 war Dieter Hinz darüberhinaus aktiver Schiedsrichter. Seit 1970 engagiert er sich in den verschiedensten Positionen im Verein, war langjähriger Jugendwart im SV Bockenem 1919 und Betreuer in diversen Mannschaften. Bis 2006 war er als Leiter des Spielbetriebs für den sportlichen Teil des alten Vereins und nach kurzer Pause ab Gründung des SV Bockenem 2007 bis ins Jahr 2022 auch im neuen Verein.
Katja Lauterbach: Die derzeitige Vorsitzende Katja Lauterbach begann ihre „Fußballkarriere“ im Jahr 2003, als sie maßgeblich am Aufbau des Verkaufskreises für die 2. Herren verantwortlich war. Bis dahin gab es einen Verkauf nur bei den Spielen der 1. Herrenmannschaft. Bis zum Ende des alten sowie auch im neuen Verein war sie dabei stets aktiv. Im Herbst 2007 übernahm sie als stellvertretende Vorsitzende ihren ersten Vorstandsposten im Notvorstand des SV Bockenem 1919 und war an der Gründung des SVB 2007 beteiligt. Auch dort war sie bis 2010 stellvertretende Vorsitzende und übernahm dann den Posten der 1. Vorsitzenden – in einer nicht einfachen Zeit mit zahlreichen Anfeindungen von verschiedenen Seiten.